Unzulässige Substanz im Garam Masala Edeka und andere unter Druck

Es ist nicht richtig, für die Probleme mit der Gewürzmischung Garam Masala Edeka und andere Konzerne zu beschuldigen. Die Ursache liegt woanders.

Warum kann kontaminiertes Garam Masala Edeka belasten?

Für die aufgetretenen Probleme im Garam Masala Edeka, Rewe oder andere Lebensmittelketten zu beschuldigen, wäre ein fataler Fehler. Die Handelskonzerne haben die Kontaminierung nicht zu verantworten. Sie alle beziehen Gewürze und Mischungen von dem Importeur Gewürze Markranstädt GmbH. Aber auch der Importeur hat nicht mit verbotenen Mitteln hantiert. Nachfolgend folgt die Auflösung des Problems.

Es geht um Rückstände eines Desinfektionsmittels

Die einzelnen Gewürze, die zur Herstellung der klassischen indischen Gewürzmischung Garam Masala verwendet werden, stammen alle aus dem indischen oder ostasiatischen Bereich. Das bedeutet, dass sie immer lange Transporte mit Frachtschiffen vor sich haben. Während des Transports lauern zahlreiche Gefahren.

Schimmel, Keime oder andere Krankheitserreger können die Gewürze im schlimmsten Fall unbrauchbar machen. Das wäre selbstverständlich ein enormer finanzieller Verlust. Deshalb werden sie vor dem Transport mit einem Desinfektionsmittel eingesprüht.

Ein sehr bekanntes und oft angewendetes Mittel dieser Art heißt 2-Chlorethanol. Es ist die mit Abstand giftigste organische Halogenverbindung, die bekannt ist. Daher tötet sie nicht nur Schimmel und Keime, sondern auch Bakterien sowie Viren. Eigentlich ist es ein ideales Mittel zum Schutz von Lebensmitteln. Allerdings wurde nachgewiesen, dass sogar kleinste Mengen beim Verzehr zu gesundheitlichen Problemen führen können. Deshalb wurde es in Deutschland bereits 1981 verboten. In diversen anderen Ländern gilt dieses Verbot jedoch nicht.

Warum können trotzdem Rückstände an Gewürzen sein?

In den Ländern, in denen die Gewürze für den Transport nach Deutschland vorbereitet werden, wissen die Händler über die deutschen Bestimmungen selbstverständlich Bescheid. Sie halten sich auch daran, um keine Vertragsstrafen zu riskieren. Da das Desinfektionsmittel 2-Chlorethanol jedoch in zahlreichen anderen Ländern zulässig ist, kann eine Verwechselung aufgetreten sein.

Vielleicht gab es Unstimmigkeiten bei den Zuweisungen der Lieferungen. Eine andere Theorie ist dahingehend, dass bei der Desinfektion die Mittel versehentlich vertauscht wurden. Obwohl die Substanz, die zur Behandlung der Gewürze für Deutschland etwas teurer sind, wird nicht davon ausgegangen, dass es zu einer mutwilligen Nutzung des verbotenen Mittels kam.

Warum gibt es keine Importkontrollen?

Die Frage bleibt jedoch, warum der Importeur die Lieferungen nicht kontrollieren lässt. Insbesondere in diesem speziellen Fall, in dem noch verbreitet mit 2-Chlorethanol gearbeitet wird, sollte doch besonders sorgsam vorgegangen werden.

Es kann doch nicht sein, dass verunreinigtes Garam Masala Edeka und andere Supermärkte erreicht, ohne dass es zuvor geprüft wurde. Daher ist es nicht so einfach, die Verantwortlichen zu benennen. Trotzdem sollte für das kontaminierte Gram Masala Edeka, Rewe sowie alle anderen Ketten nicht allein zur Verantwortung gezogen werden.

Eine schnelle Rückrufaktion läuft

Nachdem die Probleme bekannt wurden, rief die Gewürze Markranstädt GmbH sofort besagte Gewürzmischungen zurück. Kunden, die es bereits erworben haben, können es jederzeit in den Supermarkt zurückgeben, in dem es gekauft wurde. Damit die Rückrufaktion möglichst einfach und lautlos verläuft, wurde sogar angekündigt, dass bei der Rückgabe kein Kassenbon vorgelegt werden müsse. Die betroffenen Kunden sollten auf jeden Fall den Kaufpreis erstattet bekommen.