Die verschiedenen Narrenrufe in Deutschland: Ein Überblick

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Der Beginn des Karnevals am 11.11. im Rheinland wird traditionell mit einem Narrenruf gefeiert. In Düsseldorf ruft man „Alaaf“, während in Köln „Helau“ gerufen wird. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Rufe regional verschieden sind und es zu Verständigungsschwierigkeiten kommen kann. FOCUS Online erklärt, wo welche Rufe erklingen und woher sie stammen.

Traditionelle Narrenrufe: Ein wichtiger Teil des Karnevals

Der Karneval, auch die fünfte Jahreszeit genannt, ist eine Zeit des ausgelassenen Feierns und der Narretei. Um sich als Narr in dieser Zeit zu präsentieren, ist es nicht nur wichtig, ein aufregendes Kostüm zu tragen, sondern auch den passenden Narrenruf zu beherrschen. Jede Region hat ihren eigenen Narrenruf, der die fröhliche Stimmung des Karnevals widerspiegelt. Indem man den richtigen Narrenruf kennt und ruft, kann man sich als echter Narr ausweisen und voll in das bunte Treiben eintauchen.

Unterschiedliche Narrenrufe in Deutschland: Ein Ausdruck der regionalen Vielfalt

Die Narrenrufe in Deutschland sind ein Spiegelbild der kulturellen Vielfalt des Landes. Von Nord bis Süd und von Ost bis West gibt es eine große Bandbreite an Schlachtrufen, die die Freude und Ausgelassenheit des Karnevals zum Ausdruck bringen. Diese Rufe sind ein fester Bestandteil der regionalen Karnevalstraditionen und tragen zur einzigartigen Atmosphäre der fünften Jahreszeit bei.

Im südlichen Rheinland heißt es: Alaaf!

In großen Teilen des südlichen Rheinlands, wie zum Beispiel in Köln, Bonn, Aachen oder Leverkusen, wird der Narrenruf „Alaaf“ verwendet. Dieser Narrenruf hat eine lange Geschichte und wird auf den kölschen Trinkspruch „all af“ zurückgeführt. Historische Trinkkrüge aus dem 16. Jahrhundert belegen die Verwendung dieses Ausdrucks, der wörtlich übersetzt „alles weg, alles ab“ bedeutet. Interessanterweise feiert die schwule Community in Köln ihren Karneval nicht mit „Kölle Alaaf“, sondern mit „Kölle Aloha“.

Narrenruf in Düsseldorf: Helau erfüllt die Straßen

Seit den 1830er-Jahren begrüßen sich die Narren in Düsseldorf, der zweiten Karnevalshochburg Nordrhein-Westfalens, mit einem dreifachen „Helau“. Die genaue Bedeutung dieses Narrenrufs ist nicht eindeutig geklärt und es gibt verschiedene Vermutungen darüber. Interessanterweise wird der gleiche Narrenruf auch in Mainz, Koblenz und Rheinhessen verwendet, was auf eine gewisse Verbindung dieser Regionen hinweist. Die Kölner könnten dies als schadenfroh empfinden, da sie ihren eigenen Narrenruf „Alaaf“ haben.

Badische Fasnacht: Narren rufen „Ahoi

Im Badischen wird der Karneval nicht als Karneval, sondern als Fasnacht bezeichnet. Hier verwendet man nicht die üblichen Narrenrufe wie „Helau“ oder „Alaaf“, sondern sagt stattdessen „Ahoi“. Dieser Gruß stammt aus der Schifffahrt und wird genutzt, um das närrische Volk von ihren Narrenschiffen oder Umzugswagen aus zu begrüßen. Interessanterweise wird „Ahoi“ nicht nur im Badischen, sondern auch im Norden Deutschlands und in Teilen der Pfalz gerufen.

Vielfalt der Narrenrufe: Auch Tierlaute sind dabei

Wau Wau“ ist ein bekannter Narrenruf, der während des Karnevals in verschiedenen Teilen Deutschlands zu hören ist. Er ist nicht auf eine bestimmte Region beschränkt, sondern wird kreuz und quer durch die Republik gerufen. Ob in Nettersheim, Alzey-Weinheim oder im Umland von Bayreuth, die Narren bringen mit diesem Tierlaut eine zusätzliche Portion Fröhlichkeit und Humor in ihre Karnevalsfeierlichkeiten. Neben „Wau Wau“ gibt es auch andere Tierlaute, die von Narren gerufen werden.

Traditioneller Schlachtruf der schwäbisch-alemanischen Fasnacht: Narri-Narro

Narri-Narro“ ist der Schlachtruf, der von den maskierten Mitgliedern der schwäbisch-alemanischen Fasnacht verwendet wird. Diese Fasnachtstradition unterscheidet sich von anderen Karnevalstraditionen in Deutschland durch ihre einzigartigen furchteinflößenden Masken. Während eines Fasnachtszugs begrüßen die maskierten Narren die Zuschauer mit einem lauten „Narri“, woraufhin diese mit einem kräftigen „Narro“ antworten. Trotz seiner langjährigen Tradition ist der genaue Ursprung und die Bedeutung dieses Narrenrufs bis heute unklar.

Saarländischer Karneval: Alleh hopp als bekannter Schlachtruf

Im Saarland gehört der Narrenruf „Alleh hopp“ zur Karnevalstradition. Dieser Ausdruck leitet sich vom französischen Begriff „allez hop“ ab, was so viel wie „los geht’s“ bedeutet. Die Besonderheit liegt in der Betonung, die nicht wie im Französischen auf der zweiten Silbe liegt, sondern auf der ersten. Mit diesem energiegeladenen Ruf starten die Narren im Saarland in die närrische Zeit.

Im Rheinland wird der Karneval mit einer Vielfalt an unterschiedlichen Narrenrufen gefeiert. Jeder Ruf hat seine eigene Bedeutung und Tradition, die dazu beitragen, dass die fünfte Jahreszeit in Deutschland zu einem einzigartigen und fröhlichen Fest wird. Von „Alaaf“ in Köln über „Helau“ in Düsseldorf bis hin zu „Ahoi“ in der badischen Fasnacht – die verschiedenen Rufe spiegeln die regionale Vielfalt und die Freude der Narren am Karneval wider. Der Karneval im Rheinland ist ein Fest der Kultur und der regionalen Identität.

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