Vermeiden Sie Diät- und Light-Getränke für Ihre Gesundheit!

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Erfrischende Getränke sind im Sommer sehr beliebt, um sich abzukühlen. Allerdings sollte man beachten, dass viele dieser Getränke einen hohen Kaloriengehalt haben, vor allem bei Kindern und Jugendlichen wird dies oft unterschätzt. Professor Hans Hauner, ein Experte für Ernährungsmedizin, warnt davor, Diät- und Light-Getränke als Alternative zu wählen, da sie auch ihre eigenen gesundheitlichen Risiken mit sich bringen können.

Softdrinks und Fruchtsäfte: Risikofaktor für krankhaftes Übergewicht

Prof. Dr. med. Hans Hauner (Foto: Richard Tobis)

Prof. Dr. med. Hans Hauner (Foto: Richard Tobis)

Softdrinks und unverdünnte Fruchtsäfte, die aufgrund ihres hohen Zuckergehalts als weit verbreitete Dickmacher gelten, können bei regelmäßigem übermäßigem Konsum zu gesundheitlichen Risiken wie Adipositas, Diabetes und potenziell tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Professor Dr. Hans Hauner, Leiter des Instituts für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München, Klinikum rechts der Isar, sowie Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung, empfiehlt angesichts aktueller Studienergebnisse zur Vorsicht beim Konsum von Diät- oder Light-Getränken mit Zuckerersatzstoffen, insbesondere bestimmten Süßstoffen wie Erythrit. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung erfordert laut Professor Hauner keinen Geschmack von Zucker, und zum Durstlöschen bleibt Wasser oder allenfalls schwach gesüßter Tee nach wie vor die beste Wahl.

Zucker: Wie er das Immunsystem schwächt

Eine hohe Zuckeraufnahme steht in deutlichem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Professor Hauner betont. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Zucker an sich kein Gift ist und in moderaten Mengen keinen schädlichen Einfluss hat. Gelegentlicher Genuss von süßen Leckereien wie Kuchen sollte keine Bedenken hervorrufen. Dennoch sollten wir uns bewusst sein, dass Softdrinks und Säfte reich an Zucker sind. Ein Liter Cola enthält beispielsweise etwa 110 Gramm Zucker. Es wird empfohlen, dass der Zuckerkonsum auf etwa zehn Prozent der Gesamtenergiemenge beschränkt wird, gemäß den Empfehlungen von Fachgesellschaften.

Die Zahlen in Bezug auf den Konsum von zuckergesüßten Getränken sind in Deutschland besorgniserregend. Prof. Hauner weist darauf hin, dass ein durchschnittlicher Erwachsener nicht mehr als 50 Gramm Zucker pro Tag zu sich nehmen sollte. Es ist jedoch alarmierend, dass viele Kinder und Jugendliche einen Anteil von 15 bis 20 Prozent oder sogar noch höher an zuckergesüßten Getränken in ihrer Ernährung haben. Diese Daten verdeutlichen den dringenden Bedarf an Maßnahmen. Deutschland gehört zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch an zuckergesüßten Getränken, was schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen hat. Der übermäßige Zuckerkonsum schädigt nicht nur die Zähne, sondern erhöht auch das Risiko für Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Der Konsum von Limonaden, Fruchtsäften, Sport- und Energy-Drinks ist ein wesentlicher Faktor für die Gewichtszunahme bei Kindern und Erwachsenen.

Erfrischungsgetränke: Natürliches Aroma und Wirkung auf die Gesundheit

Um den Verzicht auf Fruchtsäfte zu umgehen, gibt Prof. Hauner den Ratschlag, diese zumindest zu verdünnen. Eine Möglichkeit besteht darin, Leitungswasser mit frischen, kleingeschnittenen Früchten wie Zitronen oder Orangen aufzuwerten. Durch einfache Handgriffe kann man sie morgens vorbereiten und für ein oder zwei Stunden in den Kühlschrank stellen. Auf diese Weise kann das Wasser die Aromastoffe der Früchte besser aufnehmen und man hat den ganzen Tag über ein köstliches Getränk zur Verfügung. Wenn man es spritzig mag, kann man mit einem Soda-Sprudler je nach Geschmack Kohlensäure hinzufügen.

Zuckersteuer im Ausland: Deutschland zum Nachahmen bewegen

v: Die britische Regierung hat vor fünf Jahren eine effektive Methode zur Verringerung des Zuckerkonsums in der jüngeren Generation eingeführt. Trotz des anfänglichen Widerstands der Industrie wurde eine Zuckersteuer implementiert. Durch diese Maßnahme sind zuckerhaltige Getränke teurer geworden, während Produkte mit weniger Zucker deutlich günstiger wurden. Eine aktuelle Studie aus England zeigt, dass sich die Zuckeraufnahme bei Kindern und Jugendlichen um rund 30 Prozent reduziert hat. Angesichts dieses positiven Effekts sollten wir in Deutschland eine ähnliche Zuckersteuer einführen, wie Ernährungsmediziner Hauner betont. In etwa 50 Ländern weltweit hat sich die Zuckersteuer bereits als wirksames Instrument erwiesen, um Verbraucher zu einer zuckerärmeren Ernährung zu motivieren.

Die Deutsche Herzstiftung, als Mitglied der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK), unterstützt die Forderung nach einer Steuerreform für zuckerhaltige Lebensmittel und insbesondere Softdrinks. Die Allianz verweist auf eine Studie von Wissenschaftlern der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Technischen Universität München (TUM), die aufzeigt, dass der Zuckergehalt in Softdrinks in Deutschland zwischen 2015 und 2021 nur um etwa zwei Prozent gesunken ist. Die selbstgesteckten Ziele der Getränkeindustrie zur Reduzierung des Zuckergehalts wurden nicht erreicht.

Zuckeralternativen: Wie wirken sie auf den Geschmackssinn?

Süßstoffe und Zuckerersatzstoffe werden von Herstellern vermehrt eingesetzt, um Kunden anzusprechen, die Wert auf ihre Figur legen. Neben den bekannten Süßstoffen wie Saccharin und Natriumcyclamat, die bereits während des Ersten Weltkriegs verwendet wurden, sind auch neue Süßstoffe wie Acesulfam, Aspartam, Sucralose oder Stevia auf dem Markt erhältlich. Diese zeichnen sich durch ihre hohe Süßkraft aus, wodurch nur geringe Mengen benötigt werden, um Lebensmittel zu süßen. Darüber hinaus gibt es Zuckerersatzstoffe, die hauptsächlich chemisch hergestellte Zuckeralkohole sind. Ein Beispiel dafür ist Erythrit, das entweder keinen oder einen geringeren Brennwert als normaler Zucker aufweist. Aufgrund ihrer Vielfalt können diese Zuckerersatzstoffe ebenfalls als Alternative zu Zucker verwendet werden.

Thromboserisiko durch Erythrit: Was sagen die Experten?

Erythrit, ein Zuckerersatzstoff, bietet den Vorteil, dass er vom Körper nicht verstoffwechselt wird, sondern direkt ausgeschieden. Allerdings gibt es noch keine abschließenden wissenschaftlichen Untersuchungen, ob hohe Konzentrationen von Erythrit im Blut schädlich sein können. Erste Beobachtungsstudien deuten jedoch darauf hin, dass Softdrinks mit Süßstoffen, darunter auch Erythrit, mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko in Verbindung gebracht werden können. Eine neue Studie legt zudem nahe, dass Erythrit auch die Bildung von Thrombosen begünstigen könnte. Um die genaue Wirkung von Zuckerersatzstoffen seriös beurteilen zu können, sind weitere Studien erforderlich.

Zuckerhaltige Getränke wie Softdrinks und unverdünnte Fruchtsäfte bergen erhebliche Gesundheitsrisiken, da sie zu Fettleibigkeit, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen können. Professor Hauner, ein renommierter Experte für Ernährungsmedizin, empfiehlt daher, auf Diät- oder Light-Getränke mit Zuckeraustauschstoffen als vermeintlich gesündere Alternative zu verzichten. Stattdessen sollten Menschen Wasser oder ungesüßten, leicht gesüßten Tee als die beste Wahl für eine gesunde Flüssigkeitszufuhr in Betracht ziehen. Durch die Reduzierung des Zuckerkonsums können verschiedene Gesundheitsprobleme minimiert werden, während eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung beibehalten wird.

Eine Möglichkeit, den Zuckergehalt in Fruchtsäften zu reduzieren und dennoch den Geschmack zu genießen, besteht darin, sie mit Wasser zu verdünnen und frische Fruchtscheiben hinzuzufügen. Professor Hauner empfiehlt insbesondere Zitronen- oder Orangenscheiben, die dem Getränk einen natürlichen Geschmack verleihen.

Steuermaßnahmen zur Regulierung des Zuckerkonsums haben in anderen Ländern, beispielsweise im Vereinigten Königreich, bereits Erfolge erzielt. Eine potenzielle Einführung einer Zuckersteuer in Deutschland könnte daher als eine vielversprechende Maßnahme betrachtet werden, um den Zuckerkonsum, vor allem bei jungen Menschen, zu reduzieren. Diese Art von Steuer würde dazu beitragen, den Verbrauch von zuckerhaltigen Getränken zu verringern und somit eine gesündere Ernährung zu fördern.

Zuckeraustauschstoffe wie künstliche Süßstoffe und Zuckeralkohole sind eine Alternative zu herkömmlichem Zucker, da sie eine hohe Süßkraft bei geringen Kalorien bieten. Dennoch gibt es einige Bedenken hinsichtlich möglicher Gesundheitsrisiken, insbesondere bei bestimmten Ersatzstoffen wie Erythrit. Um ein besseres Verständnis für die Auswirkungen dieser Zuckeraustauschstoffe zu erlangen, sind weitere Studien erforderlich.

Eine Reduzierung des Konsums von zuckerhaltigen Getränken bietet zahlreiche Vorteile für die Gesundheit. Durch den Verzicht auf diese Getränke und die Suche nach gesünderen Alternativen kann eine Person ihr Gewicht besser kontrollieren. Das bedeutet, dass sie das Risiko von Übergewicht und Adipositas verringern kann, was wiederum mit verschiedenen Gesundheitsproblemen wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist. Indem man bewusstere Entscheidungen beim Getränkekonsum trifft, kann man somit sein allgemeines Wohlbefinden verbessern.

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